Mittwoch, 2. November 2016

Göttlich - verdammt [Rezension]

Außerdem mag ich dich nicht nur, Helen, ich liebe dich. Das ist ein Riesenunterschied.''





Autor: Josephine Angelini
Preis: 9,99€
Seitenanzahl: 494
Verlag: Oetinger-Taschenbuch
ISBN-10: 3841501370
ISBN-13: 978-3841501370
Teil einer Reihe?: Ja, Band 1








            


Klappentext
Schicksalhafte Liebe, antike Fehde

Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket. Selbst im Sommer ist dort nicht viel los – bis die Familie Delos auf die Insel zieht. Äußerst attraktiv, ziehen die Neuankömmlinge sofort alle in ihren Bann. Nur Helen verspürt ein tiefes Unbehagen. Was dahintersteckt, erfährt sie erst, als sie sich Hals über Kopf in Lucas Delos verliebt. Denn die beiden teilen ein gemeinsames Schicksal: Sie sind Halbgötter und dazu verdammt, durch ihre Liebe einen erbitterten Kampf auszulösen...





Rezension

Die Story:
Helen hat schon immer gespürt, dass sie besonders ist. Einige merkwürdige Zufälle über viele Jahre hinweg, die Helen oft dazu brachten an ihrem Verstand zu zweifeln, werden plötzlich bittere Realität, als sie die Familie Delos kennenlernt. Sie alle sind Halbgötter, sogenannte Scions und Helen findet sich plötzlich haltlos in einer Welt wieder, in der griechische Mythologie wahr ist. Zusätzlich verliebt sie sich auch noch in Lucas – und ihre Liebe wird einen jahrhundertelang verhinderten Krieg auslösen, denn sie und er würden die letzten beiden Häuser vereinen...

Die Story ist wunderschön. Es gibt keinen wirklichen roten Faden, scheinbar belanglose Dinge werden auf einmal überlebenswichtig, hinter jeder Ecke lauert eine neue Überraschung und vieles erschließt sich erst wirklich gegen Ende, manches noch gar nicht. Man wird geradezu mitgerissen, hängt an den Buchstaben und kann nicht mehr aufhören alles selbst lösen zu wollen.

Die Charaktere:
Helen ist als Protagonistin eine tolle und sympathische Zeitgenossin. Anfangs erscheint es teilweise ein wenig seltsam, wie sie die offensichtlich nicht normalen Situationen beschreibt und sich nie etwas bei ihnen denkt, doch man kann darüber hinwegsehen.
Alle vorhandenen Charaktere sind stark ausgebaut, mit unzähligen Eigenschaften, die sie alle einzigartig machen. Es ist toll, dass viele der Charaktere kleine Ticks haben, wenn sie nervös sind oder ähnlich. Das macht sie realer und man kann leichter eine Bindung zu ihnen aufbauen. Keiner gleicht dem anderen, es sind alle unterschiedliche Persönlichkeiten und man schließt sie, wenn auch unterschiedlich schnell, ins Herz.

Der Schreibstil:
„Göttlich“ ist aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben. Als Protagonistin gilt Helen, das Buch wird jedoch nicht ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt, sondern wechselt gelegentlich, weshalb man manchmal als Leser bereits mehr weiß als die Protagonisten. Das sorgt für zusätzliche Spannung, denn man kennt die fehlenden Informationen schon und kann die Puzzleteile teilweise als erster zusammensetzen.
Auch sonst ist der Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen. Die Sprache ist generell eher umgangssprachlich und locker, manchmal allerdings zu locker. So ärgert man sich oft über Konversationen, die zu lasch wirken. Sonst gibt es aber genug Sarkasmus, Witz und Charme um eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen.

Sonstiges:
Tatsächlich wurde zu diesem Buch ein Lied geschrieben, welches wirklich schön anzuhören ist und vom Text her ideal zum Buch passt. Den Text und den Link zum kostenlosen Download findet man jeweils am Ende der Bücher. Auf jeden Fall ein nettes Feature!




Fazit

„Göttlich“ bietet eine spannende und verworrene Story, in der man sich gerne verliert. Selbst für Neulinge auf dem Gebiet der griechischen Mythologie ist alles verständlich gehalten, was die Kenner aber nicht langweilt. Man schließt die Protagonisten ins Herz und fühlt mit ihnen mit, da sie, jeder für sich, liebenswert und einzigartig sind. Stören tut an manchen Stellen der umgangssprachliche Sprachstil.
Trotz kleinen Fehlern ist „Göttlich“ ein sehr zu empfehlendes Leseerlebnis.

 
Ich vergebe 5 von 5 Bücherwürmer.


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