Donnerstag, 26. Januar 2017

Sherlock - Staffel 3 [Rezension]

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Sherlock - Staffel 3

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2014

Episoden: 3


FSK: 12

Sherlocks Tod war lediglich eine gewagte Inszenierung und nach einer Weile, ist es an der Zeit für ihn, nach London zurückzukehren. Immerhin warten unaufgeklärte und gefährliche Fälle auf den berühmten Detektiv. Doch was wird sein bester Freund John davon halten, dass Sherlock nie wirkich gestorben ist? Neben Bombenanschlägen, bösen Machten und Hochzeitsreden steht in dieser Staffel vor allem eins im Zenit: Sherlocks Freundschaft zu John.




Zwei Jahre sind vergangen, seit Sherlock Holmes, der Meisterdetektiv, seinen Tod inszenierte. Zwei Jahre, in denen sein bester Freund John Watson getrauert hat, aber schließlich weitergezogen ist, sich sogar verloben will. Dass er nie über den Verlust seines Freundes hinweggekommen ist, wird ihm spätestens dann klar, als Sherlock in Episode eins „Ein leerer Sarg“ wieder vor ihm steht – quicklebendig - und John offenbart, dass sein Tod nur ein raffinierter Plan war. 
Martin Freeman leistet in dieser Episode ein schauspielerisches Meisterwerk. Verletzt, verärgert, gebrochen – er spielt John mit einer Überzeugung, dass mir nur so die Tränen kamen. 
Ich war ein bisschen enttäuscht von seinem Aufeinandertreffen mit Sherlock, allerdings ist Johns Reaktion in diesem Fall wohl definitiv nachvollziehbar. Trotzdem tat mir auch Sherlock leid; mit seiner mangelnden Menschenkenntnis war ihm einfach nicht klar, wie sehr er John verletzt hat. Dabei hatte er einen guten Grund abzutauchen, der gleich zu Beginn der Folge genau beleuchtet wird – ebenso wird sein Handeln in den letzten zwei Jahren und der Grund seiner Rückkehr aufgedeckt. Sein Bruder Mycroft spielt bei alle dem eine größere Rolle als gedacht. Sowohl ihn, als auch seine Beziehung zu Sherlock lernt man als Zuschauer genauer kennen, was mich gefreut hat, da ich Mycroft eigentlich schon von Beginn an mochte. 
Jedenfalls hat Sherlock ganz schön was bei John gut zu machen und tatsächlich setzt er auch alles erdenkliche daran, dass John ihm vergibt. 
Natürlich bleibt die Frage, wie genau es Sherlock geschafft hat, seinen Tod so erfolgreich vorzutäuschen. Dabei spielen die Autoren der Serie mit verschiedenen Möglichkeiten, die alle geradezu in den Raum geworfen werden, teilweise absurder nicht sein könnten und daher für ein stetiges Grinsen sorgen. 

Dass Sherlock durchaus in der Lage ist, Empathie zu empfinden, wird in der zweiten Episode „Im Zeichen der Drei“ klar. John und Mary’s Hochzeit steht bevor, Sherlock soll eine Rede halten, und diese zu schreiben stellt sich als schwieriger als gedacht heraus. Zudem hat er Angst, dass John nach der Hochzeit keine Zeit mehr für ihn hat. Diese 'neue' Art von Sherlock gab mir durchgehend das Bedürfnis ihn zu knuddeln. 
Irgendwie schafft er es dann aber doch die Rede zu schreiben und das daraus folgende Resultat hat mich (wieder einmal) zu Tränen gerührt. In dieser Rede wird viel mit Rückblenden gearbeitet, ein Stilmittel, welches ich sehr gerne mag, was aber schnell zu Verwirrung führen kann. Letzteres ist hier garantiert nicht der Fall, alles ist stimmig und ergibt ein wunderschönes und berührendes Gesamtbild. 
Aber was wäre eine Hochzeit ohne einen Mordfall, den es aufzuklären gilt? Zwar steht dieser nicht unbedingt im Vordergrund, aber er wurde fließend eingebaut und rundet die Episode perfekt ab. 

Obwohl die dritte Staffel bisher weniger auf Fälle gesetzt hat, als auf Sherlocks Leben, überrascht die finale Folge der Staffel „Sein letzter Schwur“ noch einmal vollkommen. Sherlock legt sich mit dem gefährlichsten Mann Londons, Charles Magnussen, an, doch am Ende ist sein Feind jemand ganz anderes... Eine Folge voller Wendungen und Überraschungen, bei denen einem der Atem stockt. 
Benedict Cumberbatch überzeugt in dieser Episode wieder einmal mit seinem unglaublichen Schauspieltalent. Ich konnte nicht anders als vollkommen gebannt auf den Bildschirm zu starren und das Geschehen zu verfolgen. Das, was sich im Verlauf der Episode in Sherlocks Kopf abgespielt hat, ist einfach nur Genialität und hat mich vollkommen geschockt zurück gelassen. 
Magnussen an sich finde ich übrigens von allen bisherigen Feinden noch am Harmlosesten. Er ist zwar mächtig und intelligent, doch so richtig ernst genommen habe ich ihn kaum, ich weiß selbst nicht warum. Es könnte an seiner unglaublich widerlichen Art liegen, die teilweise einfach nur lächerlich gewirkt hat.

Die dritte Staffel von Sherlock konnte mich vollends überzeugen, auch, wenn das Augenmerk ein wenig von den Fällen genommen wurde. Sherlock entdeckt Empathie an sich selbst und seine Freundschaft zu John ist wichtiger als zuvor. Was Spannung, Witz und überraschende Wendungen angeht, kann auch diese Staffel definitiv punkten.

5 von 5 möglichen Herzen

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