Samstag, 14. Januar 2017

Achtung: Dies ist der zweite Teil der ,,Die Seiten der Welt“-Trilogie und enthält daher Spoiler zu Band 1 (Die Seiten der Welt).

Die Seiten der Welt - Nachtland [Rezension]

Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg, eine erstklassige Bibliomantin zu werden.'' 






Autor: Kai Meyer
Preis: 19,99€
Seitenanzahl: 591
Verlag: Fischer FJB
ISBN-10: 3841421660
ISBN-13: 978-3841421661
Teil einer Reihe?: Ja, Band 2

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Klappentext

Die Reise ins Herz der Bücherwelt Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.


Rezension

Die Story:
Ich muss zugeben, dass ich gerade in den ersten Kapiteln einen etwas holprigen Einstieg hatte, was mich ziemlich verwundert hat. Ich kam einfach nicht so wirklich in die Geschichte rein, was allerdings wahrscheinlich daran lag, dass es schon eine ganze Weile her war, seit ich den ersten Teil gelesen hatte und zwischen diesem und dem zweiten Teil ein Zeitsprung liegt. Etwa nach den ersten dreißig Seiten war ich dann aber vollkommen gefangen von Kai Meyers wunderbaren Schreibstil und der phantastischen Geschichte. 
Im Allgemeinen wirkt dieser Teil etwas dunkler als sein Vorgänger. Geprägt vom Verrat, Leid, Tod, Misstrauen und Angst dringen wir in düstere Teile von Libropolis und dem Sanktuarium ein. Dieses Dunkle vermischt sich allerdings nach wie vor mit humorvollen Wesen – das kecke Schnabelbuch steht hierbei wieder an der Spitze; es ist einfach zum Knuddeln –, Freundschaft und zarten Liebesgeschichten. 
Und mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass Furia und Severin noch eine Chance bekommen sollten. Nicht Siebenstern, der so geprägt von seiner Macht und seinen Taten ist, sondern seine jugendliche Version, Severin, welcher in Furia vor mehreren Jahrhunderten eine wahre Freundin gefunden hat. Irgendwie kann man ihn bestimmt auch wieder jung zaubern, damit die Distanz von circa 200 Jahren überbrückt wird. 

 ,,Und du warst diejenige [...] die ihn inspiriert hat. Du bist Teil seiner Schöpfung und zugleich auch der Grund dafür.“ 

Die beiden verbindet einfach etwas ganz Großes und Einzigartiges und ich hoffe, dass ihnen das demnächst auch mal bewusst wird. 
Auch was die Spannung betrifft, ist nichts auszusetzen. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefesselt und habe jeden Wendepunkt und jede neue Intrige mit großen Enthusiasmus verfolgen können.

Die Charaktere:

Wären die Charakter Exlibri, und bei manchen wünsche ich mir das sogar manchmal, wären sie garantiert nicht blass, sondern bunt und facettenreich. Es überrascht mich jedes Mal aufs neue, dass neue Charaktere dazukommen können und man als Leser trotzdem schon von Beginn an, das Gefühl hat, sie bereits Ewigkeiten zu kennen. Solche ausgearbeiteten Schöpfungen verdienen einfach nur die Höchstform von Bewunderung. Jeder einzelne Charakter ist so lebendig und einzigartig, so liebenswert und vertraut. Mir sind sogar die eigentlichen Bösewichte in gewissem Maße sympathisch. 
Ich könnte Seiten darüber füllen, wie sehr ich Furias Mut bewundere, wie schön ich es finde, dass Kat ihren bunten Strumpfhosen noch immer treu bleibt und wie süß ich Duncan finde, aber ich möchte weder zu viel vorweg nehmen, noch das es ausartet.

Der Schreibstil:
Kai Meyers Schreibstil zu beschreiben ist für mich einfach und schwierig zugleich. Er ist phänomenal, zieht den Leser voll in den Bann und lässt jedes kleinste Detail lebendig wirken, aber das Gefühl dabei, ist schwer in Worte zu fassen. Er schafft es, den Leser in eine andere Welt zu entführen und erinnert mich immer wieder aufs neue daran, warum ich Fantasyromane so sehr liebe. 

Das Buch erzählt übrigens aus der unpersönlichen Sicht und wechselt dabei auch ständig den Erzähler. Unterschiedliche Charaktere an verschiedenen Orten und zu anderen Zeiten erzählen Handlungsstränge, bis diese irgendwann zusammenlaufen und ein Gesamtbild ergeben. Als Leser wird man so mit vielen Informationen und Eindrücken versorgt, die die Spannung allesamt erfolgreich noch mal steigern, sodass man wirklich nur so an den Seiten klebt.



Fazit

Mit „Die Seiten der Welt – Nachtland“ hat Kai Meyer eine außerordentliche Fortsetzung geschaffen. Auch wenn die Geschichte jetzt ein bisschen dunkler ist, nimmt sie gefangen und entführt den Leser erneut vollends in die Welt der Bibliomantik. Mit traumhaften Charakteren und einem phantastischen Schreibstil ist ihm mal wieder ein Meisterwerk gelungen.



Ich vergebe 5 von 5 Bücherwürmer.


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